Dienstag, 30. Oktober 2012

Grâce – das heisst ja Dank und Gnade!

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Grâce – das heisst ja Dank und Gnade!



Grâce,so heisst ein siebzehnjaehriges Maedchen, das derzeit in der Universitaetsklinik Kinshasa hospitalisiert ist. Von ihr will ich berichten, denn ihr Name sagt so viel ueber ihr Leben, dass es gut ist davon zu schreiben. Das Veroeffentlichen ihrer Geschichte und ihrer Bilder ist zudem ihr ausdruecklicher Wunsch.

Wie G., einer unserer Kursteilnehmer, Grâce zum ersten Mal besucht, ist er entsetzt einen entstellten Menschen vor sich zu haben. G. hatte den Entscheid auf einer Abteilung plastischer Chirurgie zu arbeiten nach einem inneren Kampf mit sich gefaellt, er wollte dahin gehen. Er war gefasst und dennoch ist er schockiert! Denn, Grâce sieht schrecklich aus, ihr Gesicht ist fast doppelt so lange als ein gesundes, der ganze Unterkiefer ist geschwollen, der Mund geoeffnet, die untere Zahnreihe ist weg. Gepeinigt liegt sie im Bett. Sie kann sprechen und erzaehlen!

Bereits als elfjaehrige hatte Grâce eine Entzuendung im Unterkiefer, zweimal wurde versucht chirurgisch zu intervenieren, aber ohne Erfolg. Im Gegenteil Blutungen traten auf und verunmoeglichten weitere Massnahmen. So ist der ganze Unterkiefer von Jahr zu Jahr mehr aufgeschwollen und deformiert.

Der aktuelle Befund, dass man hier nichts fuer Grâce tun kann, ist niederschmetternd. In der hiesigen Klinik ist man nicht in der Lage, eine weitere Operation durchzufuehren. Grâce ist verzweifelt und weint Tage und Naechte, denn sie ahnt, dass dies so viel wie ein Todesurteil bedeutet, wenn die Uniklinik der Hauptstadt einen Eingriff nicht durchfuehren kann!

G. hatte wenige Tage vor unserem Kursbeginn den Besuch eines Bekannten, der in grosser Bewegung von der Heilung seiner Frau berichtete, die – wie Grâce – unter einem stark aufgeschwollenen Unterkiefer gelitten hatte. Diese hatte Heilung finden koennen durch einen Eingriff in einer italienischen Klinik! Und nun vor G. Grâce mit einer gleichen Diagnose! Er kann nicht anders als Grâce davon zu erzaehlen. Dann erzaehlt ihm Grâce von den Bemuehungen ihrer Grossmutter, sie in eine Spezialklinik nach Mailand zu bringen! Und schliesslich trifft die gute Nachricht ein, dass eine Gruppe von Angestellten der italienischen Botschaft in der Klinik waren, den Fall von Grâce abklaeren konnten, um mitzuteilen, dass das Visum erteilt ist!!

Seither sind 7 Wochen vergangen. Warten ist jetzt das grosse Thema, verfuegt doch niemand in Grâce 's Familie ueber so viel Geld, dass ein Flug nach Mailand bezahlt werden kann. Wird die Grossmutter das Geld (mehrere tausend Sfr.) zusammenbringen?? G. ist da, regelmaessig spricht mit Grâce. Er sagt ihr: Du bist schoen, Grâce! Und er sagt es immer wieder, um das Feuer der Erwartung und Hoffnung in ihr zu staerken: eines Tages darf sie ohne Entstellung wieder schoen und gesund sein!

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