Sonntag, 1. Dezember 2013

Dritte Kurswoche
25. bis 30. November

en français...

Es ist berührend schön zu erleben, wie eine ganze Kursgruppe junger Kollegen aufbricht und versucht, Neues zu verwirklichen, Vertrauenschritte zu wagen, aus eigenem Gefangensein aufzubrechen. Dies ist in unserer dritten Woche nochmals in reichem Mass geschehen und freut mich herzlich. Wiederum ist das Bibliodrama – diesmal zur Geschichte der Heilung einer Frau mit gekrümmtem Rücken und der Auseinandersetzung mit dem erbosten Synagogenvorsteher – ein zentraler Anlass. Aufbrechen aus bisherigen Aengsten und in eine bisher nicht bekannte Handlung zu gehen, waren wichtige neue Erfahrungen. - Eine mutiger Theoriebeitrag des einen Coleiters zum Thema „Vergessen“ hat seinerseits Schritte zur besseren Alltagsbewältigung erzeugt. Non-verbale Erfahrungen finden grosse Bereitschaft und Freude, sich etwas zuzutrauen und auszuprobieren. Da fallen kulturelle Unterschiede stark ins Gewicht.

Andere haben angefangen, die eigenen guten Erfahrungen in ihrem Leben zu erzählen und aufzuschreiben. Sie spüren, was es bedeutet, sich davon tragen zu lassen, was es bedeutet, ein beschenkter Mensch zu sein und dieses kostbare Gut – Gott ist bei mir am Werk - bei und in sich zu tragen.

Die Arbeit unserer Teilnehmer als Seelsorger im Krankenhaus Ngaliema findet zunehmend guten Anklang. Die Patienten zeigen sich hoch erfreut über die Präsenz der Seelsorger in ihren Pavillons und verlangen nach Begleitung. Gestern morgen waren zwei unserer Seelsorger aufgwühlt und sehr traurig, eine junge Frau war nach einer dritten Totgeburt gestorben. Sie, die die beiden Seelsorger vor drei Wochen – als Abteilungsleiterin – aufgenommen hatte! Die Erschütterung darüber war so gross, dass es heute morgen eine Stunde vor Kursende ganz klar war, unsere ganze Gruppe nimmt am Abschied von dieser jungen Frau teil! Die Trauerfamilie war sehr berührt und überaus dankbar über unsere Teilnahme. So haben wir den Schmerz geteilt und auch den eigenen Schmerz gelebt und ausgedrückt! Ich bin darüber sehr dankbar!

Ein anderer unserer Teilnehmer hat mir diese Woche anvertraut, er bete für unseren Kurs und für die Entfaltung unserer Kursarbeit im Congo und seinen Nachbarländern, damit Seelsorge in den hiesigen Spitälern zur wichtigen Einrichtung werde! Ich habe mich von Herzen über dieses Engagement und diese Hingabe gefreut.

Mein Aufwand für den Kurs war vom Äusseren her grösser als bisher. Ich geriet in unerwartete Morgenstaus und musste mich sehr gedulden, zweimal fielen die bisherigen Fahrzeuge aus und ich war auf die öffentlichen Taxis angewiesen. Das sind PW's, die einen bestimmten Parcours fahren und natürlich bei jeden Halt sich wieder neu füllen. Das war für mich sehr anstrengend. Ich bin mir bewusst, ich bin damit noch immer bevorzugt gegenüber den meisten Menschen hier, die die sog.Taxibusse, alte Lieferwagen mit harten schmalen Bänken (in Kleinbusse umfunktioniert, ein Graus!) benützen müssen.

K.V.

Bitte beachten Sie auch den Block "Strickmamans"!

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