Montag, 4. Januar 2016

Jahresrückblick 2015

Jahresrückblick 2015

verfasst von Klaus Völlmin



Bereits auf unseren Internetseiten sind eine Fülle von Informationen zu lesen und zu sehen gewesen, so dass ich mir erlaube, die wesentlichen Ereignisse dieses Jahres knapp zusammen zu fassen.

Das herausragende Ereignis dieses Jahres ist ohne Zweifel die Anerkennung der vier congolesischen Kursleiter Samuel Aluta, Grégoire Ntobo, Joel Kuvuna et Cyrille Ikomba. Diese Anerkennungen bedeuten, dass ab 2016 unsere congolesischen Freunde die CPT-Kursarbeit eigenständig wahrnehmen können! Damit ist die Eingangsetappe des Kursaufbaus im Congo abgeschlossen. Unsere Freude darüber ist gross. Diesen Anerkennungen waren wichtige Vorarbeiten im Blick auf die künftige Organisation und ihrer Struktur vorausgegangen. Im Dezember 2015 konnten Jean-Claude Schwab und ich unsere Funktion als aktive Kursleiter zugunsten beratender Tätigkeit übergeben. Es freute uns auch besonders zu spüren, dass bei unseren Freunden die Bereitschaft da ist, in Zukunft für die finanzielle Unterstützung selber aktiv zu werden.

Der 6-Wochenkurs in Kisangani im April konnte mit nur 7 Teilnehmenden durchgeführt werden, obwohl ursprünglich 18 Anmeldungen vorlagen! Eine Reihe der Angemeldeten hatte kurzfristig diverse erhebliche Schwierigkeiten, die Reise nach Kisangani vorzunehmen. Es handelt sich da um Unwägbarkeiten, die wir im westlichen Kontext nicht kennen. An der intensiven und befriedigenden Kursarbeit hat das glücklicherweise nichts geändert!

Beim 6-Wochenkurs in Kinshasa im Oktober waren 11 Teilnehmer anwesend. Besonders ermutigend war die Tatsache, dass der Kurs in den Cliniques Universitaires der Hauptstadt – bereits zum zweiten Mal – durchgeführt werden konnte. Der gut aufgenommene Start im Jahre 2012 wurde vorallem darin sichtbar, dass die Eröffnungsfeier mit einer überwältigend grossen Zahl von Spitalmitarbeitenden stattfand! Ein deutliches Zeichen von hohem Interesse!

Auch die Kursteilnehmer selbst zeigten einen intensiven Aufbruch in der Arbeit an sich selbst und beim Suchen neuer Wege, sich selbst und andern zu begegnen. - Nach dem Kurs hat sich eine Gruppe der Teilnehmenden zusammengetan, um sich gemeinsam zu verpflichten, für den künftigen Unterhalt der CPT-Weiterbildungen regelmässig Geld zusammenzulegen! Eine schöne Feststellung!

Eine Reihe der ehemaligen Teilnehmenden hat in erfreulicher Weise ausgehend vom CPT eigene Initiativen entwickelt! So wurde Joel Kuvuna in seinem derzeitigen Studienaufenthalt in Südafrika angefragt, ob er bereit wäre, dort einen Kurs zu leiten... Marie-Louise Bondiseke ist in ihre Heimatprovinz Equateur mit dem festen Willen zurückgekehrt, die Spitäler ihrer Kirche zu besuchen und auf die Notwendigkeit der Spitalseelsorge hinzuweisen. Oder, Samuel Aluta lädt regelmässig bisherige Kursteilnehmer ein, in einer Gruppe an ihrer beruflichen Weiterentwicklung zu arbeiten. Dann möchte er auch ein Projekt mit Schweinezucht realisieren, um Gelder für die Kursarbeit zu generieren!

Mira Kumumbeya hat neben seiner Arbeit als Gefängnisseelsorger angefangen, Tuberkulosekranke zu besuchen. Sein Mut verdient Anerkennung. Grégoire Ntobo – mittlerweile Leiter des Guesthouse (der Baptistenkirche in Kinshasa) – konnte die 16-jährige Grace auf das Operationsschiff Mercyship begleiten, wo sie von einem äusserst entstellenden Tumor befreit wurde. Bei seiner Co-leitung in Goma konnte Grégoire auch für den erkrankten Jean-Claude Schwab einspringen und einen Einführungskurs an der dortigen Uni übernehmen, in diesem Bereich hat er auch Anfragen zur Begleitung von Spitalpersonal erhalten. Sophonie Kasiki ist nebst seiner Tätigkeit als Spitalseelsorger auch in den „Groupes Néhémie“ aktiv geworden. In diesen zahlreichen Gruppen des Nord-Kivu berät und begleitet er eine grosse Zahl von Dorfchefs. Schliesslich soll auch Pérpétue Mukulu erwähnt sein. Sie hat nach dem Besuch ihres ersten Kurses eine eindrückliche kirchliche Arbeit für Jugendliche in Kinshasa aufgebaut! Wenn Jugendliche von einem Dorfchef als Grund der Krankheit eines andern Menschen erklärt werden, bedeutet das für den Betroffenen höchste Bedrohung. Wenn er/sie nicht an einem guten und sicheren Ort Zuflucht findet, bleibt die Gefährdung bestehen. In allen Quartieren der Hauptstadt hat Perpétue Auffanggruppen für dermassen bedrohte Jugendliche aufgebaut und sorgt auch dafür, dass sie Arbeit und Lebenssinn finden.

Zum Schluss soll dankend erwähnt werden, dass unser Verein auf Ende 2015 bei der Hilfsorganisation INTERACTION aufgenommen wurde und im Congo selber der Spitalhilfeorganismus HEAL AFRICA ab 2016 unsere Arbeit unterstützen wird. Das bedeutet für die Zukunft eine wichtige Entlastung!

Der Vorstand unseres Vereins hat sich zweimal im Februar und im Juni für eine Ganztagessitzung getroffen. Im Juni hatten wir die Freude, dass auch Alfred Mbuta, der von der congolesischen Kirche beauftragte Initiant, mit uns sein konnte.

Durch einen grösseren Versand hat der Vorstand in diesem Jahr erweiterte Anstrengungen unternommen, um neue Geber zu finden. Vermehrt haben wir auch persönliche Kontakte gesucht und realisiert.

Buchhaltungsdaten

Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.

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